Skip to main content

Schimmelpilze (Wärmebrücken)

Jetzt im Herbst kommen wir wieder in die kältere Jahreszeit, in der es vermehrt zu Schimmelilzwachstum kommen kann. Ursächlich dafür sind zum Einen die kälteren Temperaturen, zum Anderen die erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Außenluft, die ein Lüften erschwert.

Betroffen sind besonders ältere Häuser, die die Wärmeschutzverordnung nicht erfüllen, oft mit 2- fach verglasten Kunststofffenstern versehen sind und zu wenig gelüftet und geheizt werden. Ferner sind die Innenwände oft mit Tapeten versehen, teilweise sind auch Innendämmungen mit Rigipsplatten zu finden.

Was sagt die Wärmeschutzverordnung? Sie besagt, daß bei einer Außentemperatur von -5 Grad C und einer Innentemperatur von 20 Grad C., Wandoberflächen nicht kälter als 11,6 Grad C. sein dürfen. Werden Sie kälter, kommt es zu Kondensat (über 80 % Feuchtigkeit auf der Bauteiloberfläche) und somit zu Schimmelpilzwachstum. Wir sprechen hier von Wärmebrücken, die hauptsächlich an Außenwänden und da v.a. in den Ecken vorkommen (sogenannte geometrische Wärmebrücken).

Entgegen wirken kann der Bewohner durch häufiges Quer- und Stoßlüften und durch Heizen (mind. 20 Grad C.) der Räume, auch der Schlafzimmer. Denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Wichtig sind auch die Materialien und Möbel, die im Haus vorherrschen. Natürliche Materialien wie Holz, Kalk, Lehm können viel Feuchtigkeit aufnehmen und bei trockener Luft wieder abgeben. Sie wirken der Schimmelpilzbildung entgegen. Leider sehen die meisten Häuser jedoch anders aus. Laminatböden, Dispersionsfarben mit Kunststoffanteilen, Kunststofffenster und Möbel aus Kunststoffen oder mit Kunstharzlacken versehen, herrschen vor. Folge ist, daß die feuchte Luft im Raum, die durch das Nutzungsverhalten (Kochen, Waschen, Wäschetrocknen, Duschen…) und die Anzahl der Personen entsteht, nur durch Heizen und mehrmaliges Quer- und Stoßlüften verringert werden kann. So kann es sein, daß bei erschwerten Bedingungen ein 8 bis 12 maliges Lüften pro Tag keine Seltenheit sind. Doch dies ist im Alltag  nicht zu schaffen. Laut eines BGH- Urteils ist z.B. einem Mieter nur ein 1- bis 3- maliges Lüften pro Tag zumutbar.

Was also tun?

Um die Wärmebrücken zu entschärfen, sprich die Wandtemperaturen zu erhöhen, wäre das fachmännische Anbringen einer Außendämmung ratsam. Gegen die zu hohe Luftfeuchtigkeit sollte eine kontrollierte Be- und Entlüftung angebracht werden. Evtl. angebrachte Tapeten, sollten entfernt und die Wände sollten mit Kalk- oder Silikatfarben gestrichen werden. Es ist auf alle Fälle ratsam, sich fachmännischen Rat bei Sachverständigen wie Architekten, Baubiologen, Energieberatern zu holen, die  die Sanierungsarbeiten planen und begleiten.